Warum sind Einwandererkinder besser?
Nicht nur, weil es intelligenter ist.
Laut Angaben der australischen Rundfunkanstalt haben aktuelle Umfragen zu den akademischen Leistungen von Schülern ergeben, dass Schüler mit Migrationshintergrund in Australien bessere akademische Leistungen erzielen als ihre einheimischen Altersgenossen.
Im Jahr 2017 ergab eine OECD-Umfrage zur Bildung von Migranten, dass Schüler von den Philippinen, aus China und Indien mit höherer Wahrscheinlichkeit das erforderliche akademische Niveau erreichen als in Australien geborene und aufgewachsene Schüler.
Das akademische Grundniveau sind die naturwissenschaftlichen, Lese- und Mathematikkenntnisse, die Schüler im Alter von 15 Jahren aufweisen.
Eine ähnliche Situation ereignete sich 2016 bei der nationalen Lese- und Rechenprüfung (NAPLAN).
Wer zu Hause kein Englisch spricht, ist besser in Rechtschreibung und Grammatik, im Schreiben und bei Computertests.
Dies ist kein neues Phänomen und kommt auch nicht nur in Australien vor.
Um dies herauszufinden, wird seit den 1980er Jahren weltweit geforscht.
Warum konnten eingewanderte Schüler trotz großer Herausforderungen und neuer Länder in ihrem Leben bessere Leistungen erzielen als einheimische Schüler?
Das Stereotyp der Minderheitsschüler lässt sich auf einen US-Bericht aus dem Jahr 1966 zurückführen, in dem festgestellt wurde, dass asiatische Amerikaner in Bezug auf IQ und grundlegende Leistungen den weißen Amerikanern ebenbürtig oder sogar überlegen waren.
Die Ergebnisse der 1980er und 1990er Jahre sind ähnlich.
Die Antwort ist nicht, dass Einwanderer klüger sind.
Im Jahr 1991 analysierte der US-Geheimdienstforscher James Flynn die IQ-Studie unter asiatischen Amerikanern erneut und kam zu dem Schluss, dass der IQ in etwa dem der Nordamerikaner entsprach.
Unsere Studie mit Grundschülern in China und Vietnam ergab, dass sie zwar bessere Mathematiknoten hatten als australische Schüler, aber den gleichen IQ hatten.
Asiatische Studenten verbringen Berichten zufolge mehr Zeit mit dem Lernen als australische Studenten, was ein guter Grund für ihre Mathematikkenntnisse ist, aber nicht alle.
Das Streben nach einer guten Ausbildung, um einen guten Arbeitsplatz zu bekommen, ist für die Einwandererfamilie von entscheidender Bedeutung und stellt den Schlüssel zum Problem dar.
Asiatische Studierende studieren deutlich häufiger für den Beruf als einheimische Studierende.